Gift in Fisch aus Aquakulturen
Ethoxyquin muß laut internationaler Seeschifffahrts-Organisation dem Fischmehl und Fischöl beim Transport als Flammschutzmittel beigesetzt werden. Ansonsten könnte sich die Fracht entzünden und sogar explodieren. Weiters hindert es Fette am Ranzigwerden. Die in Aquakulturen gehaltenen Fische können nicht ausschließlich vegetarisch ernährt werden, obwohl der Anteil an Soja im Lachsfutter inzwischen schon bei 75% liegt. Solche Fische enthalten dann natürlich weniger gesunde Omega-3-Fettsäuren als ihre wilden Verwandten, die diese über das Futter aufnehmen. Wilder Lachs hat einen Fettanteil von nur 5% bis 7%, während der bei Zuchtlachs zwischen 15% und 34% liegt.
Doch Ethoxyquin ist ein schweres Gift. Bis 2011 war dieses als Pestizid zugelassen (Entwicklung von Monsanto), danach wurde es als solches verboten. Ethoxyquin schädigt das Erbgut, steht im Verdacht krebserregend zu sein, kann die Gehirnentwicklung von Föten beeinträchtigen, schwächt das Immunsystem und schädigt die Leber und das Schilddrüsengewebe. Ethoxyquin kann die Blut-Hirn-Schranke durchdringen. Für Fleischprodukte gibt es einen Grenzwert für Ethoxyquin, unverständlicherweise aber nicht für Fisch. Das Flammschutzmittel wurden in allen Proben von Fisch aus Aquakulturen in hoher Konzentration nachgewiesen; in einer Probe wurde der Grenzwert für Fleisch um das 80-Fache überschritten. Ethoxyquin wurde von Greenpeace in Proben von 38 verschiedenen Speisefischen aus konventioneller Aquakultur, darunter Lachs, Forelle, Dorade und Wolfsbarsch nachgewiesen.
Ab dem Jahr 2020, so hat die EU-Kommission beschlossen, soll das umstrittene Gift auch in der Fischzucht verboten werden. Es ist allerdings fraglich, ob es den Lobbyisten aus den USA, China und Norwegen nicht wieder gelingen wird das Verbot zu unterlaufen.
Das Halten von Lachs, der in freier Wildbahn ein Raubfisch ist, hat aber auch noch andere schlechte Seiten. Da in Aquakulturen sehr viele Fische auf engstem Raum zusammengepfercht werden, erkranken diese leicht an Parasiten. Die zu tausenden in engen Käfigen zusammengepferchten Lachse können von Seläusen überfallen werden, die sich dort epidemisch ausbreiten. Die Fische werden dann mit chemischen Keulen von den Läusen befreit, wogegen die Seeläuse aber nach mehreren Behandlungen resistent werden. Wenn von parasiten befallene Fische aus den Käfigen fliehen oder von den Zuchtfarmen einfach ins Meer gekippt werden, so können diese wild lebende Lachse anstecken, woran diese dann ebenfalls sterben können.
Nicht einmal das als Landtier- und Fischfutter eingesetzte Soja ist unbedenklich. Dieses wird in Brasilien in riesigen Farmen gentechnisch verändert angebaut. Brasilien ist damit der größte Pestizidverbraucher der Welt. 20% aller Pflanzengifte werden dort eingesetzt. Sobald sich die Sprühflugzeuge dem Haus des Kleinbauern da Silva nähern fühlt sich dieser wie bei einem Chemieangriff. Seine Frau und seine Kinder klagen über Durchfall, Brechreiz, Allergien, Kopfschmerzen und Atemnot. Doch das ist nicht die einzige Gefahr, die von den Großfarmern ausgeht. Eine Zeit lang patrouillierte da Silva nachts mit einem Jagdgewehr ums Haus, da er vor den Wachleuten der Farmer Angst hatte. Als 2017 fünf Kleinbauern nördlich von Sorriso gefoltert und getötet wurden, erschien dies in den Medien.
Die Fläche für den Sojaanbau dehnt sich immer weiter aus - im Norden in den Amazonas, im Süden in das Sumpfgebiet des Pantanals und in der Landesmitte in die Savanne des Cerrado. Kleinbauern und Angehörige indigener Völker müssen fliehen und finden sich in Armensiedlungen wieder. Zwischen 1995 und 2017 mußten alleine in Mato Grosso mehr als 22.000 Familien fliehen. Laut katholischer Landpastorale sind bei diesen Konflikten bereits etwa 2000 Menschen ums Leben gekommen. Auch Reporter werden bedroht; 26 Journalisten wurden seit dem Jahr 2010 ermordet.